Historie der Deichtorhallen Hamburg

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Foto: Conny Hilker

Die Deichtorhallen Hamburg sind eines der größten Ausstellungshäuser für zeitgenössische Kunst und Fotografie in Europa. Programmatisch stehen sie für das Grenz- und Genreüberschreitende in der Kunst und sind mit ihren innovativen Ausstellungen verlässliche Seismografen der Gegenwart. Die beiden historischen Gebäude von 1911/13 bestechen durch ihre offene Stahlglasarchitektur und bieten heute Raum für spektakuläre internationale Großausstellungen. Seit 2011 werden die beiden Gebäude am Übergang von der Hamburger Kunstmeile zur Hafencity durch eine Dependance in Hamburg-Harburg mit der Sammlung Falckenberg ergänzt. 

Zwischen 1911 und 1914 wurden die Deichtorhallen auf dem Gelände des ehemaligen Berliner Bahnhofs, des Hamburger Gegenstücks zum »Hamburger Bahnhof« in Berlin, als Markthallen errichtet. Sie stellen eines der wenigen erhaltenen Beispiele der Industriearchitektur der Übergangsperiode vom Jugendstil zu den Ausdrucksformen des 20. Jahrhunderts dar. Die beiden Hallen sind offene Stahlkonstruktionen: die nördliche Halle ein dreischiffiger Langbau mit 3800 qm Grundfläche, die südliche Halle (1800 qm) ein Zentralbau mit Laterne.

Nach der ursprünglichen Nutzung als Markthalle übernahm der Architekt Prof. Josef Paul Kleihues die Restaurierung der beiden Hallen zum Ausstellungszentrums für Kunst und die Neugestaltung des Außengeländes. 

Die Deichtorhallen wurden durch die Körber-Stiftung restauriert und befinden sich im Besitz der Stadt Hamburg. 1989 wurden sie der Deichtorhallen-Ausstellungs GmbH übergeben. Am 9. November 1989 eröffnete mit der Ausstellung »Einleuchten« von Harald Szeemann das internationale Kunstausstellungsprogramm der Hallen.

Im Laufe ihrer Geschichte haben sich die Deichtorhallen Hamburg zu einem Ausstellungshaus für Fotografie und zeitgenössische Kunst mit drei institutionellen Standbeinen − drei Häuser unter einer Dachmarke – entwickelt. 
Zudem haben die Deichtorhallen Zugriff auf zwei der bedeutendsten Privatsammlungen Deutschlands: Die Foto-Sammlung von F. C. Gundlach wird seit 2005 im Haus der Photographie beherbergt. Mit der Sammlung Falckenberg wurden die Deichtorhallen im Jahre 2011 um eine Dependance in Hamburg- Harburg erweitert. Damit vergrößert sich der Gesamtauftritt des Hauses auf etwa 10.000 Quadratmeter. 

Seit 2009 ist Prof. Dr. Dirk Luckow Intendant der Deichtorhallen Hamburg, die er gemeinsam mit dem Kaufmännischen Direktor Bert Antonius Kaufmann leitet.